Elektromobil über die Alpen

Die e-miglia startete am 13. August in München, führte über den Großglockner nach Bozen durch das Engadin bis nach St. Moritz. Im Fahrerfeld der 20 startenden Wagen waren auch dieses Jahr wieder zwei Teams des Kölner Photovoltaik-Großhändlers energiebau dabei. Neben dem zweimaligen e-miglia-Gewinner Tim Ruhoff und seiner diesjährigen Co-Pilotin Anna Baumeister, startete als Newcomer-Team Co-Pilotin Sabine Kress (Öko-Haus) und Pilot Christian Minor (NaturEnergieLaden) in einem zweiten Tesla. Die Teams mussten sich diesmal einer starken internationalen Konkurrenz stellen – unter anderem dem Schweizer Alessandro De Guglielmo, der im futuristischen E-Sportwagen Lampo3 antrat. 

 

„Beim elektromobilen Rennsport stehen das Co2-freie Fahren und die Schönheit der Strecke im Vordergrund. Aber es ist eben auch eine sportliche Veranstaltung. […]“ erklärte Energiebau-Geschäftsführer René Médawar mit einem Augenzwinkern bei der Zielankunft. Tatsächlich musste das Fahrerfeld zahlreiche Prüfungen absolvieren: Zum Beispiel Bewältigungsprüfungen, bei denen die Fahrer eine Strecke präzise in vorgegebener Zeit fahren müssen oder Sonderprüfungen in Form von schwierigen Geschicklichkeitsparcours.

 

Das energiebau-Team 2 am Rande des Großglockner

1. Etappe: Von Rosenheim über Salzburg nach Bruck

Am Morgen des 13. August 2012 starteten 20 Teams in Richtung Salzburg. Für die Ankunft stand dem Fahrerfeld exakt 1:30 Stunden zur Verfügung. Das Team um Minor und Kress kam etwa zehn Minuten zu spät in der Mozart-Stadt Salzburg an. Dies bedeutete wiederum satte 100 Strafminuten. „Wir haben zu sehr auf die Energieffizienz geachtet und sind zu langsam gefahren. Aber, wir haben daraus gelernt. Die Strafen für zu frühes oder spätes Ankommen sind viel größer als die Energieverbrauchswertung.“ bilanzierte das energiebau Team 2. Auch das Ruhoff-Team hatte hart zu kämpfen und war zwei Minuten zu spät am Checkpoint.

 

Starke Fahrt am Großglockner

Pünktlich um 15 Uhr ging die Fahrt weiter nach Bruck, um dort die um 20 Uhr startetende Sonderprüfung wahrnehmen zu können. Am Rande des höchsten Berg Österreichs – des Großglockners – mussten die Energiebau-Teams 4,2 Km in 3:30 Minuten bei 72 km/h fahren. Und diesmal fuhr das Team 2 extrem stark. „Die Sonderprüfung war der Hammer! Im zweiten Abschnitt waren wir zu langsam. Also mussten wir danach wieder richtig Stoff geben und sind mit 80 km/h durch die Lichtschranke gerast“, erklärte Sabine Kress, die in den letzten 30 Sekunden nur noch Augen für die Stoppuhr hatte. Mit der am nächsten Tag startenden 2. Etappe begann die Zeit der Effizienzwertung. So viel ließ sich vorweg nehmen: Es sollte der schwerste Teil der gesamten Fahrt werden.

 

Die Kehre 7 Großglockner-Hochalpenstraße

2. Etappe: Die Königsetappe von Bruck nach Bozen

Als der Blick der beiden Teams über die Bergsilhouhette schweifte, war für sie klar: Die Königsetappe der e-miglia stand an. Mit ihr verbunden, die schwierige Sonderprüfung den Großglockner hinauf. Das Fahrerfeld musste die 13 km lange Hochalpenstraße in 14 Minuten absolvieren. Die Co-Pilotinnen Baumeister und Kress berechneten gemeinsam ein Stundenmittel von 54 km/h. „Das ist amtlich. Wir haben gute 20 Spitzkehren vor uns“, erklärte Profi Tim Ruhoff kurz vor dem Start. Dann ging es los.

 

Serviceteam bleibt liegen

Das energiebau Team 2 hatte sichtlich Spaß bei der bevorstehenden Herausforderung: „Wow! Eine geniale Serpentinenstraße, die sportlich gefahren werden muss, um exakt oben zu sein“, begeisterte sich Christian Minor beim kurzen Stopp am Checkpoint Edelweißspitze auf spektakulären 2.571 Metern Höhe. Danach hieß es den Berg hinab laufen lassen. So konnten die E-Cars wieder etwas Energie zurückgewinnen (Stichwort: Rekuperation (Energierückgewinnung)). Plötzlich erfüllte sich die an sich so frische Bergluft mit dem unangenehmen Geruch heißgelaufener Bremsen. Der Energiebau-Servicewagen mit den Insassen Buchgeister und Maldonado mussten eine Zwangspause einlegen und ihre beiden Teams in Richtung Italien davonziehen lassen.

 

Spannung auf dem Weg nach Bozen

Nach einer kurzen Mittagspause, in der die Fahrer vor allem ausreichend Flüssigkeit zu sich nahmen, ging es weiter in Richtung Etappenziel Bozen. Am Ende reichte es knapp für Team 1 und 2. „Eine gemütliche Spazierfahrt war das nicht. Wir sind sehr gespannt auf das Gesamtklassement“, erklärte eine erschöpfte aber zufriedene Co-Pilotin Sabine Kress.

 

3. Etappe: Von Bozen ins Hochgebirge nach St. Moritz

Nachdem die Teams auf 200 Höhenmetern in Bozen – im Obstland Südtirol – in den dritten Tag starteten, lag direkt eine weitere Sonderprüfung vor ihnen. Eine 7,3 km lange, von Apfelbaum-Plantagen gesäumte, Serpentinenstraße musste in 11 Minuten bei 39,8 km/h abgefahren werden. Damit die Teilnehmer die Strecke diesmal sportlich fahren konnten, hatte der Veranstalter die Straße extra sperren lassen. Das erste Ziel befand sich auf 1600 Metern. Sabine Kress war etwas trauring und scherzte: „Leider blieb keine Zeit zum Äpfelpflücken.“.

 

Die beiden Teams beim Abkühlen

Team 2 bekommt kalte Füße

In der Mittags- und Ladepause kühlten die Teams, aufgrund der hohen Außentemperaturen, im nahegelegenen Bach ihre Füße. Erfrischt ging es weiter zum Endziel der dritten Etappe, St. Moritz. Das Navigationssystem zeigte für die Strecke eine Fahrzeit von 1:49 Stunden an. „Viel Energie sparen kann man auf dieser Bewältigungsprüfung nicht, zumal es oft steil bergauf geht.“ merkte Routinier Tim Ruhoff von energiebau Team 1 an, und meinte damit, das vor ihnen liegende Engadiner Hochgebirge. Dort ging es sage und schreibe 151 km bergauf – das sind 3.583 Höhenmeter.

 

Showeinfahrt im Nobel-Skiort

Nach einer bühnenreifen Ankunft in der Fußgängerzone von St. Moritz – zu der viele Schaulustige und Fans gekommen waren – gab die Rennleitung das vorläufige Gesamtklassement bekannt. Team 1 lag zu diesem Zeitpunkt auf Platz 4 und das Team 2 auf dem achten Platz. Führend war das Team des orangefarbenen Tesla von LG Solar. Am Ende des Tages konnten angereiste Interessenten und Touristen die klimaneutralen Flitzer von Nahem betrachten und Fragen an das gesamte Fahrerfeld stellen. Am kommenden Tag sollte sich die Tour mit einer Rundfahrt im Engadin – einem Hochtal im schweizerischen Kanton Graubünden –  dann entscheiden.

 

Der Comer See am Maloja-Pass

4. Etappe: Das Finale in der Gegend von St. Moritz

Zu Beginn des letzten Tages standen einige Fragen offen: Können die Fahrer von energiebau 1 noch das führende Team von LG Solar angreifen? Kann das energiebau Team 2 auf der letzten Etappe noch Plätze gut machen? Vor der Beantwortung lagen allerdings noch drei schwierige Alpenpässe und ein sich zuziehender und verdunkelnder Himmel. „Zum Glück blieb es trocken am Albula-Pass, so dass wir die 8,4 km-Strecke gut hochdüsen konnten“, erklärte ein mittlerweile routinierter Christian Minor. Blieb es bei dem ersten von drei Pässen noch trocken, musste im Anschluss der 2.200 Meter hohe Julier-Pass jedoch bei strömenden Regen gemeistert werden.

 

St. Moritz erwartet den Gewinner

Am späten Nachmittag wurde das Wetter etwas besser, so dass die dritte und letzte Prüfung am Maloja-Pass – dessen Südseite steil in Richtung Italien abfällt – ohne größere Probleme und Schwierigkeiten absolviert werden konnte. Als die ersten Wagen dann in St. Moritz einfuhren, war der Gesamtsieg klar: Hans Haslreiter und Wolfgang Schöner von LG Solar gewannen die e-miglia 2012.

 

Zieleinfahrt in St. Moritz

Nicht nur die e-miglia beeindruckte

„Christian Minor und Sabine Kress haben nach dem EEQ in Köln absolut beeindruckt und einen großartigen 7. Platz eingefahren. Ebenso freut uns Tim Ruhoff auf Platz 4“, konstatierte ein sichtlich zufriedener energiebau Geschäftsführer René Médawar in der Zieleinfahrt. „Nach dem Qualifying im Mai tatsächlich eine E-Rallye mitzufahren war genial. Unsere Platzierung ist super. Vielleicht fahre ich die e-miglia nächstes Jahr mit einem eigenen E-Auto“, so Christian Minor. Co-Pilotin Sabine Kress fügte abschließend hinzu: „Es war eine klasse Erfahrung mit dem Tesla lautlos durch diese herrliche Alpenlandschaft zu fahren“. Dann waren die beiden auch schon im Pulk der Feiernden verschwunden. Eine große und zukunftsweisende Veranstaltung fand ihr angemessenes Ende.

 

Energiebau und SMA gratulieren allen Fahrern, den Gesamtsiegern und den Veranstaltern zur einer tollen e-miglia 2012. Wir freuen uns schon jetzt auf 2013.

 

(Blogbeitrag in Zusammenarbeit mit Daniel Müller, energiebau)

 

SMA unterstützte als Hauptsponsor das Thema E-Mobilität und die damit verbundenen Ambitionen von energiebau bei der emiglia 2012.

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Weitere Informationen rund um die e-miglia 2012:

www.sma.de/unternehmen/e-miglia

www.facebook.com/energiebau.emiglia

www.energiebau.de/E-miglia-2012

www.e-miglia.com

www.facebook.com/emigliarallye

www.twitter.com/emiglia_rally

 

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