Solares Mikronetz für nachhaltige Entwicklung in Malawi

Asonele Kotuvon Asonele Kotu (Gastbeitrag), , 0 Kommentare

Der Moment, der das Leben der Dorfbewohner in Mthembanji veränderte, kam in einem 20-Fuss-Container: Im Juli 2020 startete das afrikanische Dorf ein solares 12-kWp-Mikronetz. Damit konnten 60 Haushalte und Kleinunternehmen erstmals elektrisches Licht einschalten.

Bis Mitte 2020 war das Dorf Mthembanji in Dedza, im Süden der malawischen Hauptstadt Lilongwe gelegen, eines der abgelegenen Gebiete Malawis, die nicht an das nationale Stromnetz angeschlossen waren. Die Menschen kannten weder eine stabile noch eine klimafreundliche Stromversorgung. Das änderte sich jedoch mit der Inbetriebnahme des solargestützten 12-kW-Mikronetzes änderte sich im Juli trotz der Beschränkungen von Covid-19. Jetzt haben 60 Privathäuser und kleine Gewerbebetriebe Zugang zu dem solarbetriebenen System. Die Menschen können nun das Licht für bessere Lern- und Arbeitsbedingungen einschalten, Telefone aufladen und elektrische Verbraucher wie Kühlschränke oder Fernseher anschließen – mit positiven Auswirkungen auf die soziale Gemeinschaft und die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes.

Nachhaltige Energielösung aus dem Container

SMA Container

Das System ist in einem isolierten 20-Fuß-Versandcontainer verpackt und besteht aus SMA Solar- und Batterie-Wechselrichtern sowie Lithium-Ionen-Batterien von Tesvolt. SMA Sunny Portal ermöglicht den Fernzugriff auf Systemdaten und alarmiert lokale Systemmanagern zur schnellen Fehlerbehebung vor Ort.

Mikronetze auf dieser Basis bieten neue Möglichkeiten für die ländliche Elektrifizierung. Sie sind kotengünstiger und schneller zu implementieren als einzelne Solar-Home-Systeme. Und sie sind ideal für kleinere Gemeinden, die für nationale Versorgungsunternehmen weniger interessant sind.

 

Zuverlässige Stromversorgung für den Alltag

SMA Installation

Nachdem sie die Systemarchitektur und ein nachhaltiges Geschäftsmodell entworfen hatten, arbeiteten Strathclyde und United Purpose mit dem in Kapstadt ansässigen Solarunternehmen SustainSolar, dem malawischen Elektrounternehmen BNG Electrical und dem Anbieter intelligenter Zähler Steamaco aus Großbritannien zusammen. SustainSolar schloss die Inbetriebnahme und die abschließenden Tests des ersten Mikronetzes ab, das im Rahmen des EASE-Projekts (Energy Access through Social Enterprise and Decentralisation) in Malawi installiert wurde.

Vertreter der malawischen Energieregulierungsbehörde (MERA) zeigten sich bei einem Besuch sehr beeindruckt von der Qualität der Installation und der innovativen Technologie des Systems. Die MERA erteilte die Genehmigung für den Stromverkauf.

Damit ist der Weg frei für eine zuverlässige regenerative Stromversorgung in Mthembanji. Für die Dorfbewohner wird der Augenblick, in dem sie mit Hilfe von Solarenergie zum ersten Mal das Licht einschalten konnten, wohl ein bedeutender Moment ihres Lebens bleiben.

Hier findet ihr den englischsprachigen Originalartikel von Aran Eales, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich für Elektronik und Elektrotechnik (EEE), Universität Strathclyde.

 

 

Mikronetze als nachhaltige Lösung für Malawis Energiezukunft

Solare Mikronetze sind ein entscheidender Schritt auf dem Weg in die Energiezukunft Malawis. Die Regierung von Malawi hat die energiepolitische Herausforderung des Landes, in dem weniger als 10 Prozent der Bevölkerung an das nationale Stromnetz angeschlossen sind, erkannt und unterstützt den Aufbau von Mikronetzen, um die Ziele der ländlichen Elektrifizierung im Rahmen der Energiepolitik (2018) zu erreichen. Diese Installation stellt den ersten Schritt einer neuen Strategie für soziale Unternehmen dar, die innerhalb der nächsten 10 Jahren einer Million Menschen einen nachhaltigen Energiezugang ermöglichen und zu Ziel 7 der nachhaltigen Entwicklung Malawis beitragen soll: Dem Zugang zu sicherer, zuverlässiger und kostengünstiger Energie.

 

 

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