PV noch immer wirtschaftlich! Photovoltaik-Ratgeber zeigt wie…

Frank Rettlervon Frank Rettler (Gastbeitrag), , 9 Kommentare

In den vergangenen Jahren hat sich leider die weitläufige Meinung durchgesetzt, eine PV-Anlage zu betreiben wäre nicht mehr lohnenswert. Das liegt u. a. daran, dass die Einspeisevergütung nach EEG-Gesetz massiv gesunken ist. Die wenigsten wissen jedoch, dass gleichzeitig die Systempreise gesunken sind. Es ist daher heute genauso möglich eine Photovoltaikanlage wirtschaftlich zu betreiben, wie es das vor Jahren war. Jedoch ist der Ansatz heute ein anderer. Ich habe einen Photovoltaik-Ratgeber geschrieben, in dem ich die verschiedenen Möglichkeiten darstelle, euch praktische Tipps gebe und den ich euch hier vorstellen möchte.

Was sind die Unterschiede zu früher? Die Dachflächen werden nicht mehr mit maximal möglicher Leistung belegt. Die Anlagenbetreiber kassieren nicht mehr, wie es früher war, über die kommenden 20 Jahre, plus Jahr der Inbetriebnahme, eine feste Vergütung für den verkauften Strom. Diese Zeiten sind sicherlich vorbei. Im Folgenden zeige ich euch auf, wie die „neuen“, heutigen Planungsansätze sind.

Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten eine Photovoltaik-Anlage zu errichten. Hier zwei Ansätze:

 

Fokus auf den Mix aus Eigenverbrauch und Einspeisung…

Einmal kann man eine Photovoltaik-Anlage so errichten, dass für dich die Wirtschaftlichkeit, prozentual gesehen, gleich bleibt wie es zu den Zeiten des reinen Verkaufs war. Dazu ist es notwendig, dass du etwa 30 % der erzeugten Gesamtstrommenge direkt vor Ort selbst nutzt. Den Rest, den du nicht direkt selbst nutzen kannst, verkaufst du weiterhin zu einem festen Vergütungssatz über 20 Jahre plus Inbetriebnahmejahr. Dies findest du genau beschrieben in meinem Ratgeber mit konkreten Zahlen. Die Anlagen sind in diesem Fall auch schon groß genug für einen späteren Einsatz eines Speichers.

 

…oder reinen Eigenverbrauch?

Eine Anlage kann aber auch so errichtet werden, dass du einen sehr hohen Anteil der erzeugten Energie selbst verbrauchst. Also „eigenverbrauchsoptimiert“. Das hat für dich den Vorteil, dass die Wirtschaftlichkeit auf die reine Anlage und deren Kosten betrachtet größer wird. Die Ersparnis im Zukauf ist deutlich höher als den Strom zu verkaufen. Dadurch bekommst du pro eingesetzten Euro mehr zurück als im vorherigen Fall. Allerdings ist die Größe dann i.d.R. nicht ausreichend um einen Speicher nachzurüsten. Auch wirst du weiterhin einen großen Teil des in deinem Haushalt benötigten Stroms zukaufen müssen. Auch diese Details findest du in meinem kostenlosen Photovoltaik-Ratgeber. Kurz registrieren und schon senden wir ihn per Mail zu.

Diese Möglichkeiten stehen dir also zur Verfügung. Beide Varianten sind sinnvoll und wirtschaftlich.

Hier 8 Schritte um die Sonne zu begrüßen und für dich arbeiten zu lassen.
  1. Such dir einen Photovoltaik-Spezialisten und lass dich ausführlich beraten. Stell viele Fragen und erwarte dann ein aussagekräftiges Angebot. Es muss zu ersehen sein was genau du bekommst und was es kostet. Herstellerangaben und Datenblätter dürfen nicht fehlen.
  2. Investiere auf jeden Fall in gute Qualität. Lass dir diese unbedingt nachweisen.
  3. Kläre deine Finanzierung, ob du aus eigenen Mitteln finanzierst oder bei der Bank ein Darlehen aufnimmst. Ein andere Möglichkeit ist, dass du den Weg über die Bank wählst um über die KfW-Bank die Anlage zu finanzieren. Eine Finanzierung über eine Bausparkasse ist ebenso möglich.
  4. Kaufe deine neue Anlage bei einem Fachbetrieb und lasse die Anlage in Betrieb nehmen. Stichwort: Alles aus einer Hand, der Betrieb sollte über eine Zulassung beim Energieversorger verfügen. Einen zugelassenen Betrieb benötigst du zwecks Anschluss der PV-Anlage ohnehin.
  5. Melde deine Anlage beim Energieversorger an, dies erledigt eigentlich der Betrieb deiner Wahl gleich für dich. Auch bei der Bundesnetzagentur musst du die Anlage online anmelden. Hierzu bekommst du auch Tipps vom PV-Anlagen-Fachbetrieb.
  6. Das unangenehme für dich: Zahle deine Rechnungen und lass die PV-Anlage versichern.
  7. Sag dem Finanzamt Bescheid, dass du Stromproduzent bist.
  8. Nun heiß die Sonne herzlich willkommen, lehne dich zurück und lass die Sonne für dich arbeiten.

 

Fazit

Für dich gibt es einige Möglichkeiten eine Photovoltaik-Anlage auch heute wirtschaftlich zu betreiben. Wichtig ist, dass du darauf achtest, qualitativ hochwertige Produkte zu verbauen und Komplettangebote einzuholen. Worin alle Leistungen separat aufgeführt sind und ebenso der Netzanschluss enthalten ist.

Schon bald kannst du auf der Sonnenseite stehen, lass dir die Möglichkeit nicht entgehen.

 

Die Tipps aus diesem Beitrag und viele weitere Informationen zu Anlagenplanung und Wirtschaftlichkeit von PV Anlagen findest du noch einmal ausführlich in meinem Photovoltaik Ratgeber:

Photovoltaik-Ratgeber (PDF)

 

Bildquelle: Copyright © REC Solar ASA

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This article was published in 2015. As we are constantly developing our solutions, there may be newer or additional options for the tips and techniques in this article.

9 Kommentare
  1. Michael
    Michael sagte:

    Guten Tag Herr Frank Rettler!

    Ich brauche hilfe bei Insel Solaranlage bauen. Können Sie mir sagen, meine Schemi korrekt ist oder falsch?
    Ich habe 12 Solarmodulen auf 6 Gruppen verteilt weil das Dach ein Schaten hat. Jede Gruppe hat eigene Stromregler. Alle Regler sind parallel mit 24v Akku Batterie verbunden. Diese Verbindung ist korrekt oder die Regler sollen noch etwas zu haben, dass sie miteinander nicht stören?

    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    M.Klaus

    Antworten
    • Annika Linke
      Annika Linke sagte:

      Hallo Michael,
      wir haben Frank Rettler über deine Frage informiert. Allerdings können wir nicht sagen, wann er antworten wird. Unser Vorschlag: Über die SMA Fachhandwerkersuche findest du einen Installateur in deiner Nähe, der dir weiterhelfen kann.
      Schöne Grüße
      Annika

      Antworten
  2. Konrad Myr
    Konrad Myr sagte:

    Ich habe mir jetzt eine Solaranlage auf das Dach installieren lassen. Es geht nicht nur darum, Kosten zu sparen, sondern vielmehr auch etwas für die Umwelt zu tun. Und da muß eine Umdenken her. Nicht an das finanzielle sondern an unsere Kinder sollten wir denken

    Antworten
  3. Bernd
    Bernd sagte:

    Für den Eigenverbrauch lohnt es sich schon. Wenn man die immer höher werdenden Energiepreise sieht, rentiert sich eine Photovoltaikanlage meiner Meinung nach immer mehr.

    Antworten
  4. Jennifer
    Jennifer sagte:

    Ich habe eine Frage, wenn ich die Möglichkeit der reinen Eigennutzung wähle fallen die genannten Punkte:

    – Sag dem Finanzamt Bescheid, dass du Stromproduzent bist
    – Melde deine Anlage beim Energieversorger an

    doch eigentlich weg oder? Ich habe nichts richtig verlässliches dazu finden können.

    Antworten
    • Sarah Römsch
      Sarah Römsch sagte:

      Hallo Jennifer,
      eine PV-Erzeugungsanlage muss beim zuständigen Verteilnetzbetreiber angemeldet werden. Wenn du dich für eine Installationsfirma entscheidest, wird sie dich sicher dazu beraten.

      Weiterhin gilt: Wenn du eine PV-Anlage betreibst und Strom ins Netz einspeist und für deinen Haushalt verbrauchst, musst du gewisse steuerliche (umsatzsteuerliche sowie einkommensteuerliche) Regularien beachten. Hierzu gibt es zum Beispiel vom Bayerischen Landesamt für Steuern Informationen.

      Viele Grüße

      Sarah

      Antworten
  5. marcel
    marcel sagte:

    Eigenverbrauch oder Einspeisen?

    Ich habe eine Anlage mit 2,8 KwP und ich bin mit der Möglichkeit des Eigenverbrauch nicht wirklich zufrieden. zur Zeit ist es so, wenn die Anlage z.B. 800 wh produziert, dann kann ich auch nur Verbraucher anmachen, die im Gesamtverbrauch unter 800 wh bleiben. Ich kann also den Reststrom nicht einfach dazu kaufen.

    Gibt es z.B. durch den Wechsel des Zählers durch den Vesorgers eine andere Lösung??

    Der Wechselrichter ist SMA SunnyBoy

    Antworten
    • Leonie Blume
      Leonie Blume sagte:

      Hi Marcel,

      danke für deine Frage.
      Wir kennen zwar nicht deine Photovoltaik-Konfiguration, aber normalerweise wird bei nicht ausreichender PV-Produktion automatisch Leistung aus dem Netz für die Versorgung der Geräte im Haus dazu genommen. D.h. hast du 800 Wh von der PV-Anlage zur Verfügung und du schaltest deinen Boiler mit 2 kWh ein, werden zusätzlich zu den 800 Wh noch 1.2 kWh aus dem Netz gezogen. Du solltest allerdings einen saldierenden Zähler am Netzanschlusspunkt haben, um einen Phasenausgleich machen zu können. Eine Standardinstallation (mit oder ohne Home Manager) sieht entsprechend so aus:
      http://www.sma-sunny.com/wp-content/uploads/2015/09/installation.jpgPV-Installation

      Ein Installateur kann natürlich deine Anlage mal kontrollieren, um eventuell eine Optimierung (z.B. saldierenden Zähler) durchzuführen.

      Viele Grüße
      Leonie

      Antworten

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