Fahrkunst im Windschatten

Fahrkunst im Windschatten

Entspannte Gesichter, Vorfreude pur und ein verspäteter Sommerbeginn: Das waren die Eckdaten für den Auftakt zur e-miglia 2012. Nach dem Frühstück führte energiebau Rallye-Experte Björn Buchgeister den Fahrer Christian Minor (NaturEnergieLaden) und seine Co-Pilotin Sabine Kress (Öko-Haus) zu ihrem Sportgerät für die kommende Woche: den Tesla Roadster. Im Anschluss ging es direkt darum, eine Originaletappe der e-miglia 2010 bis Starnberg zu fahren. Mit dem Roadbook, jener Routenbschreibung in Form einer Tabelle. Minor und Kress mussten sich – jetzt noch außer Konkurrenz – das erste Mal bewähren.

 

Kochel am See

Kochel am See

Fahrertraining – lehrreiche Erfahrung

Die Schwierigkeit lag zum einem darin, dass das Amateur-Team noch nie nach Roadbook gefahren ist, und zum anderen gab es in München zum Zeitpunkt der Testetappe eine große Baustelle mit geänderter Verkehrsführung. Hier richtig zu navigieren war schwierig, denn das Team musste die Autobahn über einen Parkplatz verlassen und über Landstraßen nach Starnberg fahren. Dort stand die erste und absolut verdiente Mittagspause vor Alpenpanorama an: Kochel am See.

Sabine Kress fasste das Training in einem professionellem Jargon zusammen: „Manchmal gibt es Fun-Strecken, aber ansonsten üben wir bereits effizient und im Windschatten zu fahren.“. Pilot Christian Minor fühlte sich sichtlich vertraut am Steuer und strahlte – mit einem Augenzwinkern – Optimismus aus: „Wir fahren voll auf Sieg“.

Im Anschluss an die Pause stand die erste Sonderprüfung auf dem Programm: Das Team musste eine 6,9 Km lange Strecke in genau 7 Minuten fahren. Kress berechnete die Durchschnittsgeschwindigkeit auf 59 km/h. Und das auf einer Serpentinenstrecke. Pilot Minor gab alles, aber am Ende reichte es leider nicht. Es stellte sich heraus, dass die Strecke nicht in 7 Minuten machbar war. „Lehrreich“, beschrieb Christian Minor die Erfahrung. „Man muss auch an den Verkehr denken und an rote Ampeln. Die kosten Zeit“.

 

Effizientes Fahren
Landgasthof Klosterbräu

Landgasthof Klosterbräu

Eine weitere Übung fand in der Nähe der idyllischen Benediktinerabtei des oberbayrischen Klosters Schäftlarn statt. Effizientes Fahren stand nun auf dem Programm, genauer: Wie fahre ich eine Serpentinenstraße am effizientesten? Hier kommt einer der großen Begriffe des E-Mobil-Rennsports ins Spiel: die so genannte Rekuperation (Energierückgewinnung). Am effizientesten ist es demnach, wenn man bergab in den Leerlauf schaltet und kurz vor der Kurve den Gang wieder einlegt. Dadurch verzögert der Wagen stark, sodass man gar keine Bremsen benötigt und keine Energie verloren geht. Die technische Erklärung dafür: Wenn der Gang eingelegt ist, der Fahrer aber kein Gas gibt, rollt der Tesla nicht einfach weiter wie normale Autos, sondern die Batterie lädt automatisch wieder Energie. Dadurch „verzögert“, oder bremst der Wagen.

„Man muss ein Gefühl dafür bekommen, wann genau man den Gang wieder einlegt […], damit man nicht zu schnell in der Kurve ist und bremsen muss“, erklärte ein faszinierter Christian Minor.

 

Wichtige Tipps vor dem Start

Am Abend erklärte der zweimalige E-miglia-Champion Tim Ruhoff (Pilot Energiebau Team 1), den beiden Neulingen, worauf sie bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen achten müssen und gab wertvolle Tipps zum Umgang für den morgigen Start. „Der Beifahrer hat die letzten 30 Sekunden nur noch Augen für die Stoppuhr und zählt runter. Und der Fahrer muss mit diesen Angaben versuchen genau passend durch die Lichtschranke zu fahren“. Der erste, große Tag kann also kommen!

 

Der Prolog

München, Sonntag, 12. August 2012. Nachdem die Fahrer und die beiden Teslas die technische Abnahme des TÜV Süd hinter sich gebracht hatten, wurde die e-miglia 2012 im Rahmen einer Pressekonferenz von Schirmherr Hans-Josef Fell (MdB und Energiepolitischer Sprecher der Bundesfraktion Bündnis 90/Die Grünen), Kurt Sigl (Präsident des Bundesverband für eMobilität) und Vorjahressieger Tim Ruhoff offiziell eröffnet. Währendessen standen die Teams schon konzentriert bei ihren Maschinen, bereit für den Prolog nach Rosenheim.


Startphase des Prologs nach Rosenheim

Startphase des Prologs nach Rosenheim

Wuchtiger Start

Pünktlich um Punkt 18 Uhr nahm dann die e-miglia 2012 unter der Startflagge des Grünen-Politikers Fell Fahrt auf. Lautlos, aber mit großer Wucht fuhr Tim Ruhoff samt Co-Pilotin Anna Baumeister im Energiebau Team 1 vom Start weg. Das Ganze mit der Startnummer 1. Kaum eine Minute später heftete sich das Team Energiebau 2 an deren Fersen und kam gut vom Start weg. Die Tesla sahen einfach jetzt schon nach großem Sport aus. Aber werden gerade die Newcomer das Tempo zugunsten der Reichweite drosseln können? Werden Sie das richtige Maß finden?

Alle Teams hatten nun exakt 1:30 Stunde Zeit für die Strecke nach Rosenheim. Ist diese Zeit abgelaufen, müssen sie abstempeln. Die Hochspannung war also bereits in diesem Prolog, vor dem eigentlichen Start nach Österreich am darauf folgenden Tag, reichlich spürbar.

 

(Blogbeitrag in Zusammenarbeit mit Daniel Müller, energiebau)

 

SMA unterstützt als Hauptsponsor das Thema E-Mobilität und die damit verbundenen Ambitionen von energiebau bei der emiglia 2012.

 

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