In fünf Schritten zum Solarstromspeicher

Der Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung motiviert immer mehr Menschen dazu, selbst Stromerzeuger zu werden. Mit einer eigenen Solarstromanlage setzen bereits mehr als 1,3 Millionen Betreiber einen Kontrapunkt zum zuvor herrschenden Oligopol der Energiekonzerne. Sonnenspeicher passen perfekt zu dieser Motivlage. Wie die Anschaffung funktioniert, zeigt Euch dieser auf Grundlage eines vom BSW Solar veröffentlichten Beitrages in fünf kurzen Schritten.

1. Angebote einholen

Wer bereits Solarstrom erzeugt, kann einen Energiespeicher nachträglich hinzufügen. Für Neueinsteiger ist ein Kombisystem aus Photovoltaik-Anlage und Speicher ratsam. In beiden Fällen schaut sich der Fachmann das Haus an und erstellt aufgrund des persönlichen Verhaltensprofiles der Stromnutzung und der gegebenen Voraussetzungen ein Angebot. „Platzprobleme gibt es aufgrund der kompakten Bauweise nicht. In der Regel werden Energiespeicher im Keller oder im Hauswirtschaftsraum betrieben“, erklärt Andreas Rupp, Vertriebsleiter der HOPPECKE Batterien GmbH & Co.KG. Das kostenlose Infoportal www.solartechnikberater.de oder auch unsere Fachhandwerkersuche helfen beim Finden eines geeigneten Fachbetriebes.

 

2. Zwei Technologien stehen zur Auswahl

Die Stromspeicher für den Heimbedarf arbeiten entweder auf Blei-Basis (Blei-Säure, Blei-Gel) oder mit Lithium-Ionen. „Welche Technologie letztendlich in Frage kommt, hängt von den eigenen Bedürfnissen und den Gegebenheiten vor Ort ab“, erklärt Mayer. Die Speicher unterscheiden sich vor allem in der Energiedichte, der Lebensdauer und dem Preis. Der Installateur achtet bei der Planung darauf, dass alle Komponenten für das Heimkraftwerk wie Photovoltaik-Anlage, Wechselrichter, Speicher und Ladeelektronik aufeinander abgestimmt sind und eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote erreicht wird.

 

3. Von der staatlichen Förderung profitieren

Die staatliche Förderbank KfW bietet zinsgünstige Kredite für die Speicherfinanzierung an. Bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten übernimmt dann der Staat. Ein Teil davon wird als Tilgungszuschuss vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) finanziert. Wichtig ist, dass der Speicheranbieter die Fördervoraussetzungen erfüllt. „Im Zweifel den Installateur fragen und unbedingt vor der Auftragsvergabe mit dem Angebot den Förderkredit bei der Hausbank oder Sparkasse beantragen“, betont Christoph Lapczyna, Pressesprecher vom Speicherexperten Bosch Power Tec. Rückwirkend sei dies nicht mehr möglich. Lösungen für neue wie auch bestehende PV-Anlagen ist zum einen die flexible Speicherlösung „SMA Flexible Storage System“, und zum anderen die ab 2014 verfügbare integrierte Speicherlösung „SMA Integrated Storage System“. Beide Lösungen erfüllen alle Anforderungen des Förderprogramms der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau).

 

4. Solarstromspeicher installieren

Der richtige Fachbetrieb ist ausgewählt und die Förderung bewilligt. Jetzt kann der Solarstromspeicher gekauft und fachmännisch installiert werden – das geht übrigens zu jeder Jahreszeit. Der Fachinstallateur übernimmt dabei Montage und Einrichtung. Ist der Speicher einmal eingerichtet, arbeiten das System vollautomatisch. Wie alle elektrischen Installationen sollten aber auch Speicher regelmäßig auf Fehlerfreiheit kontrolliert werden. Der BSW-Solar und der ZVEH (Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke) haben zu diesem Zweck den Photovoltaik-Speicherpass entwickelt. Damit sind Verbraucher und Installateur auf der sicheren Seite.

 

5. Anmelden des Solarstromspeichers beim Netzbetreiber

Wer Solarstrom speichert und zeitversetzt nutzt, verbraucht große Teile der Solarenergie selbst und speist weniger Überschussstrom ins öffentliche Netz ein. Produktionsspitzen und Hochzeiten des Strombezugs werden dadurch geglättet. Das spart neue Stromleitungen und reduziert die Energiewende-Kosten für die Allgemeinheit. „Der Anlagenbetreiber darf nicht vergessen, den Solarstromspeicher beim örtlichen Netzbetreiber anzumelden. Er muss über die Inbetriebnahme Bescheid wissen. In der Regel übernimmt aber auch diesen Schritt der Fachinstallateur“, sagt Martin Rothert, Abteilungsleiter Produktmanagement Batteriewechselrichter beim Systemtechnikspezialisten SMA Solar Technology AG. Nur dann kann der Netzbetreiber die Anforderungen an das Stromnetz richtig einschätzen. Betreiber eines Kombisystems aus Photovoltaik-Anlage und Speicher wenden sich dafür an ihren zuständigen Verteilnetzbetreiber.

 

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar)

Zusatzinfo: Speicherförderung in Sachsen

Gute Nachricht für PV-Anlagenbetreiber in Sachsen: Der Freistaat fördert die Installation netzgekoppelter, dezentraler Stromspeicher, wie dem „SMA Flexible Storage System“, mit bis zu 70 Prozent der Investitionskosten. Damit ist das neue und über die Sächsische Aufbaubank abgewickelte Programm noch deutlich attraktiver als die deutschlandweit verfügbare Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau.

Hier geht es zum Infoblatt der Sächsischen Aufbaubank, sowie zur SMA Herstellererklärung zum sächsischen Speicherförderprogramm.

 

Weiterführende Links:

SMA Smart Home – Den Systemlösungen für mehr Unabhängigkeit

Übersicht zur Speicherförderung

BSW Solar

 

5 Kommentare
  1. Matthias Röschinger
    Matthias Röschinger sagte:

    Stromspeicher müssen nicht teuer sein.
    Mein sunny island 6.0h hat mit scr20
    und speedwireschnittstelle inkl. 13 kWh nutzbaren Speicher

    Für 6500€ inkl. MwSt

    Gruß Matthias

    Antworten
  2. einstein0
    einstein0 sagte:

    Speicher überzeugen mich trotzdem immer noch nicht. Einerseits weil halt Netzverbund- und Insel-WR zwei unterschiedliche Technologien enthalten und die meisten Insulaner das Netz trotzdem benötigen und zu den genau ungünstigsten Zeiten zusätzlich belasten. Anderseits liest man über all die Schwierigkeiten beim Umschalten von Insel- auf Netz und der Akkusysteme. Umwandlungs- und Speicherverluste und die Komforteinbusse divergieren zudem mit dem inakzeptablen Preis- Leistungsverhältnis. Wer Netzverbund hat, braucht schlichtweg keinen Speicher!
    einstein0

    Antworten
    • Jürgen M.
      Jürgen M. sagte:

      nunja „einstein“……es ist ralativ….;0)….man muss ja nicht einen grössen Speicher installieren……kleine Speicher dienen zur Eigenverbrauchserhöhung und senken gleichzeitig die Volatilität der PV-/ Windkraft-Anlage…..die ersten PC’s Anfang der 90er kosteten auch um die 5000DM und man konnte damit einen Brief schreiben (hätte man damals auch weiterhin billiger mit einer Schreibmaschine machen können).und ein bischen im DOS programmieren…..was wäre nur aus dem internet gewprden, wenn es diejenigen nicht gegeben hätte, welche sich trotzdem einen PC leisteten und nicht auf die „einstein’s“ damals gehört haben?….:0)

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      • Michael
        Michael sagte:

        Egal mit welchem Solarspeicher. Der Strom aus den Speichermedien ist aufgrund der hohen Anschaffungskosten zu teuer. Die KW/h liegt mit 0,70- 0,80 € mehr als doppelt hoch wie von jedem Versorger. Evtl. In 3-5 Jahren, wenn die Entwicklung Weiterung der Preis der Accus um 50% günstiger sind. Strom selbst produzieren und nutzen „Ja“, speichern derzeit „Nein“

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