Das neue Systemlösungsposter zur VDE-Anwendungsregel und dem EEG 2012

SMA SYSTEMLÖSUNGEN zur neuen VDE-Anwendungsregel und dem EEG 2012

Kurz vor der Weihnachtspause und gerade noch rechtzeitig für den Versand mit der Dezember-Ausgabe des Sunny Boy Info haben wir das SMA Systemlösungsposter komplett überarbeitet. Ich möchte hier kurz erklären, wie es zu den Änderungen kam und worum es bei diesem Poster überhaupt geht.

Tatsache ist: Die Planung von PV-Anlagen ist in Deutschland in den letzten Jahren zunehmend kompliziert geworden, denn mittlerweile sind dabei vielfältige Regeln und Vorschriften zu beachten. Die beiden letzten Schritte in diese Richtung waren die VDE-Anwendungsregel 4105 und die erweiterten Vorschriften zum Einspeisemanagement im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das SMA Systemlösungsposter soll hier unterstützen und konkrete Beispiele für mögliche Anlagenkonfigurationen darstellen. Außerdem zeigt es für jede Leistungsklasse alle Anforderungen aus der VDE-Anwendungsregel und dem überarbeiteten EEG und führt jeweils alle in Frage kommenden SMA Produkte auf. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, aber ich glaube, wir haben es mit der ersten Auflage (September 2011) ganz gut hinbekommen.

EEG: Verzwickte Lage vor dem Jahreswechsel

Was das überarbeitete EEG angeht, standen gegen Ende 2011 alle Beteiligten (der Gesetzgeber, die Bundesnetzagentur, die Netzbetreiber und die PV-Branche) vor einem ziemlichen Problem: Wie sich herausstellte, waren die in §6 EEG formulierten Einspeisemanagement-Anforderungen für kleine PV-Anlagen kurzfristig überhaupt nicht umsetzbar, weil die meisten Verteilnetzbetreiber noch gar nicht über die technische Infrastruktur verfügen. Die drohende Folge: Nach dem Inkrafttreten der EEG-Novelle zum Jahreswechsel könnte niemand eine gesetzeskonforme Anlage ans Netz bringen – schlecht für die Zahlung der gesetzlichen Einspeisevergütung.

Relais als Kompromisslösung

Man setzte sich zusammen und fand gerade noch rechtzeitig einen Kompromiss. Er basiert im Wesentlichen auf dem Einbau eines einfachen Relais hinter dem Einspeisezähler, so dass die Möglichkeit zu ferngesteuerten Abregelung bei Neuanlagen in jedem Fall gegeben ist. Die technisch anspruchsvollere SMA Lösung zur mehrstufigen Abregelung über eine Zusatzfunktion des Sunny Home Managers wurde damit aber quasi „von jetzt auf gleich“ gegenstandslos. Entsprechend haben wir auch die auf der ersten Version des Posters aufgeführte „Erweiterung zur Wirkleistungsbegrenzung“ für den Sunny Home Manager vorerst zurückgestellt.

Aktualisiertes Systemposter

Das kurzfristig aktualisierte Poster orientiert sich nun an dieser Kompromisslösung und stellt alternativ auch die laut EEG mögliche, pauschale Leistungsbegrenzung dar. Gleichzeitig haben wir einige neue Produkte ergänzt, zum Beispiel den Sunny Tripower mit 20 kVA Leistung und 99 Prozent Wirkungsgrad und SMA Grid Gate, unseren anwendungsregelkonformen Netz- und Anlagenschutz. Neu ist auch der deutliche Hinweis auf den Schwerpunkt zum Thema „PV-Netzintegration“ auf der SMA Website. Hier finden sich immer die aktuellen Informationen von SMA, denn trotz gutem Willen ist es doch äußerst schwierig, die verschiedenen Druckerzeugnisse zu diesem Thema jederzeit auf dem aktuellen Stand zu halten.

Gerüchte um den Sunny Home Manager

Da der Sunny Home Manager auf der neuen Version des Posters nicht mehr vertreten ist, werden unsere Vertriebskollegen in letzter Zeit oft gefragt, warum SMA das Projekt denn einstellen wolle. Ein schönes Beispiel für die Tücken der Kommunikation – zumindest dann, wenn der erste Schreck überwunden ist. Zur Sicherheit hier noch einmal klar und deutlich: Das Verschwinden des Sunny Home Managers vom Poster hängt mit der oben beschriebenen Kompromisslösung zusammen und betrifft lediglich seine Anwendung für das Einspeisemanagement gemäß §6 EEG. Das intelligente Energiemanagement auf Haushaltsebene (Eigenverbrauchssteigerung durch intelligentes Lastmanagement, Solarleistungsprognose und Einbindung von Speichern) gehört natürlich weiterhin zu den Top-Themen für SMA. Entsprechend hohe Bedeutung hat der Sunny Home Manager für uns, und ich kann nur bestätigen, dass alle an dem Projekt Beteiligten weiter mit Hochdruck daran arbeiten;-)

 

8 Kommentare
  1. Johann Karl
    Johann Karl sagte:

    Leiter funktioniert der Link zum Systemposter nicht. Ich kenne nur die alte Variante und bin sehr auf die neue Version gespannt. Photovoltaik anbindung kann mit dem Poster den Kunden auch gut erklärt werden.

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  2. Dirk Skrydstrup
    Dirk Skrydstrup sagte:

    Das mit dem Schütz halte ich nicht für sehr sinnvoll, da es wieder für ruckartige Abschaltung sorgt und damit Unregelmässigkeiten verursachen kann. Dies kann also nur für Kleinanlagen gelten. Da der Kunde ja wählen kann bieten wir die Regelung mit einer Solarlog PM+ an (10-30kWp). Bei den grösseren Anlagen ist dann die Webbox in Verb. mit PRBox vorzuziehen. Schön wäre auch ein Komplettgerät von SMA was die PM Funktion besitzt.

    MfG Dirk

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  3. Ch
    Ch sagte:

    Hat SMA den Schaltkontakt auf der AC Seite, der per Rundsteuerempfäner geschaltet werden kann auch im Programm? bzw. welche Typenempehlungen gibt es?

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    • Felix Kever
      Felix Kever sagte:

      SMA bietet einen solchen Schaltkontakt nicht an, es handelt sich hier um handelsübliche AC-Leistungsschalter bzw. Schütze. Sie müssen lediglich auf die jeweilige Anlagenleistung abgestimmt sein und sich durch einen Rundsteuersignalempfänger ansteuern lassen. Bei Anlagen mit mehr als 30 kVA Leistung verwendet man sinnvoller Weise den Kuppelschalter, der in Zusammenhang mit dem vorgeschriebenen externen NA-Schutz ohnhin installiert sein muss (siehe Darstellung auf dem Systemposter).

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  4. Steven
    Steven sagte:

    Hallo SMA

    Ist es denn dann trotzdem möglich den Sunny Home manager für die Regelung einzusetzen wenn man sich auf interesse für die Technisch Aufwendigere Lösung interessiert anstatt ein einfaches Relais einzusetzten?

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    • Felix Kever
      Felix Kever sagte:

      Hallo Steven,

      das ist vorerst nicht möglich, da die Entwicklung des entsprechenden Interfaces zum Rundsteuerempfänger (auf der ersten Poster-Version als „Erweiterung zur Wirkleistungsbegrenzung“ umschrieben) aufgrund der aktuellen Kompromisslösung zurückgestellt wurde. Bis auf weiteres dürfte der Einbau eines Relais wirtschaftlich aber auch am sinnvollsten sein. Für die Zukunft ist eine Lösung unter Beteiligung des Sunny Home Managers natürlich denkbar – sei es zur Beteiligung am Einspeisemanagement oder zur Umsetzung der für Anlagen <30 kWp alternativ möglichen 70%-Regel.

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    • Christian Höhle
      Christian Höhle sagte:

      Hallo Steven,

      dein Kommentar ist schon eine Weile her, aber vielleicht interessieren Dich die aktuellen Entwicklungen trotzdem noch 😉

      Sofern nichts dazwischen kommt, wird der Sunny Home Manager noch dieses Jahr eine neue Funktion bekommen, um eine weiche 70% Abregelung vornehmen zu können. Dabei wird der Stromfluss am Netzanschlusspunkt auf 70% der Generatorleistung begrenzt. Das bedeutet, der Eigenverbrauch wird berücksichtigt und die Wechselrichter dann entsprechend weniger abgeregelt.

      Mit der intelligenten Gerätesteuerung kann der Eigenverbrauch noch zusätzlich optimiert werden, sodass noch weniger abgeregelt werden muss.

      Sonnige Grüße,
      Christian

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